Schmauchspuren an der Hand

Der Geruch schwebt noch als kleiner Nebel durch die Luft, die Feuerwaffe in der Hand. Doch sind die Augen zu und es riecht nur danach. Die Wahrheit ist, es war nur ein Streichholz in der Hand, das zum Zünden der Kerzen vorgesehen war. Es regnet die ganze Zeit, es ist kalt und nass, der Himmel blass und es ist zu Hause im Warmen wohlig angenehm. Als glatte Perlen hängen die Regentropfen auf der Fensterscheibe, rinnen herab wie gläserne Raupen. Ziehen dabei ihre Spuren, die das Bild der Landschaft oder auch der Stadt dahinter verzerren.

Ein lebendiges Kunstwerk, das geschaffen wird, leider nicht andauernd hält für die Ewigkeit. Selbst ein Foto davon kann diesen Moment nicht so fangen, wie die reale Emotion, die dabei erlebt wird. Wahrgenommen bis tief in das Bewusstsein. Ein schöner Moment, mit den Fingern folgt man hin und wieder den Spuren auf dem Fenster. Zieht seine eigenen Linien und spielt mit den Glasraupen, als wären es kleine Haustiere, die zu einem gehören. Gläsernes Spiel der Gefühle an einer Scheibe sichtbar gemacht. Die Stadt, die im Tristen dahinter verborgen liegt, all die Menschen, die gerade beschäftigt sind.

Füreinander fühlen, da sind und sich wärmen. Zärtlichkeiten tauschen und viel schöner noch, sich lieben und es gegenseitig spüren, wie wichtig sie füreinander sind. Vielleicht sind sie in eine Wolldecke gerollt, eine Tasse heiße Schokolade vor sich aufgestellt. Die eine Hand umschließt die andere, der Arm um den Liebsten gelegt. Ein schöner Moment, der intensiv und stark innehält. Die Kerze, die dabei brennt, das Licht, das durch den Atem verwirbelt, das Flackern des warmen Lichts bestimmt. Die Nähe, die zu spüren ist, es in der Zeit liegt. Wenn die Sonne nicht scheint, es trüb und kalt erscheint. Es nicht immer Sonne und einem klaren blauen Himmel bedarf, um angenehme Wärme auf den Körper und der Seele zu spüren.