Nachtblüte

Schwarz wie die Nacht ist das Gewand, das du trägst, Perlen hängen an deinem Umhang. Zieren dich, schmücken dein Antlitz in der Nacht. Der Mond spiegelt sich in jedem einzelnen Tropfen, der deine Robe bedeckt. Ein glitzernder Mantel, der dich vor der Kälte schützt, nichts von deinem Inneren preisgibt, dich rundherum bedeckt. Geheimnisvoll und in der gegebenen Atmosphäre ist dein Gewand von edler Natur. Steckt doch so viel Leben in dir, ohne dass es offensichtlich nach außen getragen wird.

Nicht auf den ersten Blick zu sehen, gastierst du im Schatten der Nacht. Im Mondlicht umgarnt, auf dem Platz der Leidenschaft, in Hüllen getragen auf dem Waldesboden. Alleine schimmerst du durch das Mondlicht aus dem dunklen heraus. Willst keine Anerkennung, keinen Applaus. Das Einzige, was du wirklich begehrst, ist die Liebe. Die du in dir trägst, einem Bestimmten gibst, wenn jemand die Augen und das Feingefühl dafür hat. Die Liebe auch in der Nacht zu sehen, wenn es dunkel ist.

Schleiernde Wolken der Nacht ziehen vorbei, trüben den glasklaren Blick in das wunderschöne Himmelszelt. Das bestückt mit Sternen zu sehen ist. Es ist kein Ende zu sehen, ein Ozean inmitten der tiefen Nacht. Viele Sterne sind zu sehen, manche davon sehr nah und andere fern. Wo ist der hellste Stern zu sehen, der durch die Dunkelheit blickt. Seine Schönheit von weitem zeigt, Herzen höher schlagen lässt und andere dabei inspiriert. Verzauberter Blick in die Weite schweift, die Perlen fallen langsam herab.

Gleiten an dem edlen Kleid entlang, schenken ein letztes Schimmern, bis auch sie in der Erde auf dem Boden versiegen. Ein anmutiges Schauspiel, das dort vorgetragen wird, im Rampenlicht des Mondes, welch fesselnder Augenblick. Wenn die Nacht wieder zieht und dem Morgen weicht, ist ein anderes Theaterstück zu sehen und eine andere Geschichte beginnt, wird erzählt. Schön. dass es solche Momente gibt. Die still und schön jeden Tag es zu entdecken gilt.

Phasenfreunde

Die Erde dreht sich jeden Tag, wir gehen unseren bestimmten Weg entlang. Menschen, die wir treffen und in unser Leben lassen. Vertrauen schenken und uns bereichern und eigene Erfahrungen teilen schenken. Keiner weiß gewiss, wie lange so eine Freundschaft existiert. Ist es nur für einen Tag oder gar Abend oder hält sie über eine lange Zeit, vielleicht sogar ein Leben lang. Es ist aber kein Zufall, der uns widerfährt, es ist bestimmt, ein Teil in unserem Leben zu sein. Ein Lebensabschnitt, den man über einen bestimmten Zeitraum gemeinsam teilt.

Wie intensiviert diese Begegnung ist, hängt davon ab, wie sehr wir uns öffnen. Einen Einblick gewähren mit einem Fensterplatz mit Blick auf unseren Herzen. Verletzbar sind wir dadurch und genießen es parallel, nicht alleine zu sein. Die Momente zu teilen auf eine besondere Art, die es nur ein guter Freund verstehen mag, dem man sich bereits geöffnet hat. Es gibt aber auch den Moment, in dem sich die Wege trennen, fortan jeder seinen eigenen Weg geht.

Es ist das Positive daran, die schönen Momente inne zu halten. Die Erfahrungen, die man dadurch gewinnen konnte, mit in die Zukunft zu tragen. Als lehrreichen Abschnitt, der von nun an die eigene Persönlichkeit prägt. Einen weiteren Schnitzer setzt in unserer Person, die über die Jahre gefeilt und vollendet wird. Das wahre Leben eben, in der die Menschen in unser Leben treten und andere von uns gehen. Dennoch sind Phasenfreunde die Bildhauer unserer Persönlichkeit, entscheiden maßgeblich mit, was letztendlich aus uns wird.

Die Nähe, die wie dabei bestimmen, und das Vertrauen, das über die Zeit aufgebaut wird. Ist ebenso eine wertvolle Erfahrung, die unsere bevorstehende Zukunft prägen wird. Eine Verbundenheit, die bleibt, sich in die Erinnerung schreibt und weitere Türen öffnet für die Ewigkeit. Andere Türen verschlissen sich und werden auch nicht mehr geöffnet, es war eine Phase, eine gewisse Zeit, in der man sich begleitet hat.

Der Traum geht zu Ende

Die Augenlieder sind schwer, das Gemüt in entspannter Haltung. Die Blicke wandern langsam zum Kaminfeuer hin. Die letzten Flammen sind zu sehen, das Feuergefecht neigt sich dem Ende zu. Die flauschige Wolldecke noch einmal bis zur Brust gezogen, in gemütliche Position gesetzt und die Augenlieder fallen gänzlich zu. In der wohligen Atmosphäre fällt es leicht, sich fallen, zu lassen. Die Augen zu schließen und sich den Träumen hinzugeben.

Welche Geschichte wird heute erzählt, gar konstruiert, welche Finessen sind heute versteckt in einer neuen Episode unseres Selbst im Traumgebilde. In der inneren Gedankenschmiede, deren Akteure erst noch geweckt werden, wenn wir bereit dazu sind, alles andere zu vergessen. Die eigentliche Konzentration darauf beruht, Träume zu schaffen, die unser innerstes Verlangen in sich tragen. Durch Emotionen geschürt, Verlangen in sich tragend, um das Erlebte, gar Ersehnte zu erschaffen.

Eine Melodie in uns spielend als Hintergrund, nicht auffällig. Läuft sanft im Hintergrund ähnlich einer Fahrstuhlmusik, die uns über den ganzen Traum hinweg begleitet, eine kleine Reise für eine intensive Gedankenzeit. Die Bilder sind verzerrt, doch die Gefühle dabei klar. Jede Szene rundet den gesamten Traum ab, alles scheint durcheinander, ein richtiges Abenteuer wird erlebt. Mitreißend ist die Geschichte, kein Entrinnen, alles wird mitgespielt. Es wirkt zudem so echt, die Gefühle sind tief.

Alles neigt sich dem Ende zu, es dennoch kein wahres Ende ist. Der Traum geht zu Ende in dieser Nacht, alle Versuche, den Traum zu halten, gar zu fangen, bleiben ohne Erfolgsaussicht. Die Hoffnung liegt in einer weiteren Nacht. In diesen Traum zurückzukehren, erneut die Gefühle und Eindrücke zu verspüren. Die wahrhaftige Kreativität unseres Bewusstseins zu erleben. Die vielen Gedanken visuell zu verspüren. Was für eine tolle Nacht, eine traumhafte Reise die fortan in der Erinnerung liegt.

Honigschleife

Noch heißer Toast liegt auf dem Teller, die Butter schmilzt darauf und es schwebt ein gerösteter Duft in der Luft. Der goldgelbe Honig steht nicht weit entfernt, leuchtet golden durch den morgendlichen Sonnenstrahl, der ihn trifft. Die Verlockung ist groß, den Honig zu verspeisen, drehe den Deckel auf und nehme einen Zug vom herrlichen Duft. Die Farbe ist sehr schön anzusehen, der Duft verführerisch gut. So viel Blütenstaub, der von Blume zu Blume getragen wurde. Den Nektar verspeist und in den Bau zurückgetragen.

Kippe den Spender über den gerösteten Toast, ein Tropfen fließt langsam herab und trifft das frische Brot. Fange an, eine Schleife zu zeichnen, wie ein Geschenk sieht nun mein Frühstück aus. Wenn sprichwörtlich das Auge mitisst, dann wird es hiermit in vollen Zügen erfüllt. Es ist schmackhaft angerichtet und leuchtet fein im Sonnenlicht. Der leckere Toast wurde zum Verspeisen verziert, ein Gebilde, das nicht für die Ewigkeit seine Bestimmung wiederfindet. Es ist soweit, die Vorfreude steigt und der Toast erliegt seinem Schicksal.

Die Schleife wird durch die Lippenberührung gelöst und verteilt sich sanft auf den Knospen. Die im Mund verteilt auf ihre bevorstehende Freude wartend sind. Ein Blitzgewitter der Nerven wird ausgelöst und vermittelt mir den süßen Geschmack. Die Augen geschlossen sehe ich die Blumenwiese vor mir in ihrer herrlichen Pracht. Ein Biss in den Sommer, der schmackhaft untermalt mir den Morgen versüßt. Ein toller Geschmack.

Karussell der Gemüter

Wie die Fahne im Wind drehen sich die Gemüter, auf einem Karussell bewegen sie sich hin und her, auf und ab. Drehen sich im Kreise, die Blicke wandern unaufhaltsam in jede Richtung. Jeder wird angesehen, die Blicke huschen in alle Winkel. Ein Lächeln zugeworfen, ein ernster Blick, jede Emotion kommt an das Tageslicht. Auch wenn das Sonnenlicht dabei ist, den Platz zu verlassen, der Nacht weicht und für den Moment ganz erlischt. Die Figuren sind festmontiert an den Stangen, jede Figur davon hat einen anderen Anblick.

Alles erscheint im Zirkuslicht, geschmückt mit bunten Lichterketten. Die Farben wechseln, bewegen sich zur Musik. Das Lachen tanzt mit den Figuren, die Stimmen rundherum verstimmen mit jeder Drehung. Es ist der Augenblick der für diese Zeit entzückt. Mehr als tausend Worte sagen könnten, erzählt jeder einzelne Blick eine bindende Geschichte und das über jede Drehung hinweg. Keine Richtung bleibt den Blicken gleich, alles bewegt sich und wird entdeckt. Pure Emotionen liegen in der Luft, das Karussell dreht sich.

In so kurzer Zeit werden Höhen und Tiefen erlebt und verschiedene Gefühle hervorgebracht. Vielleicht ist es angebracht, das Karussell nicht weiter zu drehen. Zu viel auf einmal in so kurzer Zeit, es jedoch einen bleibenden Eindruck hinterlässt, der von jetzt ab in der Erinnerung ist. Das Lichterspiel mit der Musik, die strahlenden Gesichter und der wunderschöne Augenblick.