Dornenblut

Rotes Antlitz breit gefächert,
königlich nach allen Seiten,
der Morgentau perlend,
sich in der Sonne spiegelnd,
alle Farben brechend,
an den Blättern entlang.

Das Dornenkleid getragen,
am Stängel zum Boden,
wenige Blätter verdeckend,
die spitzen Stacheln,
herausragend zum Schutze,
wie kleine Lanzen getragen.

Der Griff zum schönen Glück,
schmerzhaft diese Begegnung,
sein Schicksal tragend,
nicht alles so wunderschön ist,
wie es auf den ersten Blick,
von Weitem erscheinen mag.

Die Lanzenspitze dringt schnell,
durch die zarte Hand hindurch,
das Blut rinnt herab an der Hand,
die Schönheit die getragen,
nur mit Schmerz zu ertragen ist,
tiefes Rot, wohin man sieht.