Vermisst

Greife ins Leere,
fehlende Nähe,
eigene Wärme,
alles was es ist.

Jetzt inne tragend,
niemanden geteilt,
kalte starre Blicke,
interessanter sind.

Fügend der Zeit,
fortan tief tragend,
als Modeschmuck,
Funkeln nicht echt.

Hoffnung vergangen,
kaltes Herz schlagend,
Blicke trüben sich,
Seele darin verfangen.

Herz spielend allein,
feines Netzgespann,
an Fäden gehangen,
sich bald lösen wird.

Schattengammler

Sonnenstrahlen umwogen die Körper,
fesseln sie in ihrem wärmenden Bann,
umgarnen sie von ganz weit oben,
bis hin den grasigen Boden entlang.

Sonnenstrahlen als Peitschenhiebe,
treffend am Rücken und Gesicht,
flammende Sonnenstrahlen,
kein Winkel bleibt unentdeckt.

Heißes Unterfangen, völlig frei,
verbrennend schön, unentwegt,
auf Dauer Brandblasen fangend,
wenn im Spiel zu lange gereizt wird.

Fortan sitzend im schützenden Schatten,
die Sonnenstrahlen nun selbst gefangen,
im Blätterdickicht eines dicken Stamms,
keine feuernden Hiebe mehr ab dann.

Im Schatten fröhlich, kühl gammelnd,
keinen Sonnenstrahlen mehr ausgesetzt,
genießend des heißen Sommers,
gestreichelt einer windigen Prise.

Lebenssaft

Strauß Blumen in der Hand,
stehend im Wolkendickicht,
Dornen in der ballenden Hand,
etwas Blut rinnt entlang,
Lebenssaft der Liebe willen.

Zeit vergeht unaufhaltsam,
Dornen feste in der Hand,
der Strauß ist farbenprächtig,
wunderschön anzusehen,
vergessen lässt den Schmerz.

Nur ein Dorn, der sticht,
der Preis der Schönheit,
beständiger Begleiter,
das Rinnen weiter geht,
der letzte Tropfen fließt.

Liebe dich selbst

Inspirationen und Faszination treffen sich auf geistiger Ebene, gereizt durch das intensive Verlangen dem Zeitlosem gegenüber. Mir gefällt nicht, was ich im Spiegel betrachte, eine falsche Hülle, die mich umgibt. Sind doch meine Gedanken so einzigartig und glänzen im Sinnesmeer der Emotionen. Tragische Kontinuität im Alltagsgrau, dessen Anblick keinen Hauch von Schimmer durchblicken lässt. Spüre die farblose Gestalt, wie sie sich spiegelt, erblicke diesen Schmaus jeden Tag. Dennoch trage ich eine unbändige Wärme in mir, deren Willen immer wieder nach außen dringt.

Schenke Wärme und Vertrauen, liebe aufrichtig, auch wenn ich derzeit nicht viel mehr als ein kleiner Cyrano bin. Nur die lange Nase dazu fehlt, der Makel im Gesicht, oder spiegelt das nur die Metapher, die im Gesichte steht. Zumindest stand das mal in einer Geschichte erzählt. Die Grundlage liegt schon ein paar Jahre zurück, dennoch angetan der bekannten Liebesbriefe des Bergerac. Ich spiele gerne mit ihr, der Metapher, und noch mehr. Was auch sonst, will man mir etwas Gutes tun, solltest mir für einen Augenblick tief in die Augen sehen. Werde in dir nach vorne gehen, dich im Innersten berühren. Die Hülle an sich ist nur ein Kleidungsstück, das an Glanz und Farbe verliert. Konzentriert wird sich fortan auf das, was man bereits in allen Zügen liebt und lebt.

Die warme Hand, der messerscharfe Verstand, die Blumen, die leuchtend im Zimmer stehen. Der anschmiegende Körper, der ganz nahe liegt, der Geruch am Nacken, wenn am Morgen die Sonne aufgeht. Im Dösen der Griff ganz verliebt noch einmal die Hand des Liebsten greift. Sich noch einmal gemeinsam in die Decke zusammen eindreht. Ein freudiger Seufzer und leicht gedrückt, die nächste Runde der Anschmiegsamkeit beginnt. Ein armer Mensch man ist, wenn man nie den Genuss erlebt, dass das Miteinander eine der schönsten Formen füreinander ist. Belebt durch den Frühlingswind, der durch das Auge des Geistes streift, lebe ich mit dir, wir mit uns zusammen harmonisch und schön.

Flügel

Blicke ins Leere, die Seele verstummt,
greife ins Kissen, trage die Schwere,
die unendliche Leere die mich fängt,
verliere den schönen Horizont in mir,
auf den Weiten des Meeres entlang,
als Treibgut mit den Wellen fortan.

Kein Land in der Ferne zu sehen,
Blicke wandern kreisend umher,
keine Richtung ist feste bestimmt,
es keinen Kompass mehr bedarf,
Strecke die Flügel weit von mir,
richte mich auf, für neue Gefilde.

Von oben alles leichter zu sehen,
unbedeutend und klein scheinbar,
fast bedeutungslos erscheint,
zu lange um eine Insel geweint,
doch kein fester Halt wie gemeint,
vollends im tiefen Leid getränkt.