Eine Prise Glück

Das Leben ist wie ein leckeres Gericht, fehlt oft nur eine kleine Prise Glück. Um den fehlenden Geschmack zu finden, gar verfeinern auf eine harmonische Art. Es sind einige Gerichte, die wir in unserem Leben schmecken und sehen, verschieden Köche und Nationalitäten, die wir hierbei betrachten. Jedes Gericht ist auf seine Art etwas für sich, mit leckeren Geschmäckern und manchmal auch völlig fremd. Es ist auch nicht alles, was uns schmeckt.

Das muss es auch nicht, manchmal reicht es auch, nur einen Blick darauf zu werfen, aus Neugierde einmal anzusehen, von oben bis unter zu betrachten. Manche Gerichte probiert man auch gerne, liegt es an den Gerüchen oder der verborgenen Fremde, die sich dahinter verbirgt. Das Angebot läuft uns täglich über den Weg, ist angerichtet und so greifbar nah. Doch ist nicht jedes Buffet für uns gemacht, sondern reserviert. Angerichtet für jemanden anderen.

Manchmal wird auch nur genascht, einer süßen Verlockung hingegeben. Einfach der verführerischen Darbietung annehmend, verboten und fein. Reizvoll und voll Spannung, ein neuer Geschmack, den man noch nicht kennt. Nicht vergleichbar mit einem gewohnten, guten Gericht, dessen Herkunft man kennt, weiß, aus welchen Zutaten es besteht und immer wieder schmeckt. Ein vertrautes Gericht, das man leidenschaftlich liebt.

Mit einer Prise Glück findet man den richtigen Geschmack, weiß, welche Küche sehr gut zu einem passt. Das Vertrauen stimmt und lässt die Fantasie offen, die bekannte Küche zu verfeinern und hin und wieder mit etwas Schärfe würzen, einen anregenden Geschmack zu verleihen. Schön, dass in so vielen von uns ein wahrer Koch steckt. Guten Appetit.

Seelenblick

Das Fenster nach draußen, der Blick von unserem Inneren in die weite Welt. Große Augen eröffnen uns diesen weiten Blick. Im Sonnenlicht funkeln die Augen so schön, tragen die Persönlichkeit und Emotionen tief in sich drin. Das Spiegelbild der Seele in ihnen steckt. Es gibt so viele Farben und Formen, die hinter den Lidern versteckt, schützend über ihnen liegen. Die Farbe alleine nicht so wichtig ist, es ist die Einzigartigkeit, die in ihnen steckt. So facettenreich tiefe Muster ineinander verstrickt. Jeder Lichteinfall ein anderes Farbenspiel verspricht.

Eine Komposition der Gefühle, eine Melodie, die nicht zu hören, aber zu sehen ist. Ein magischer Moment, wenn sich die richtigen Blicke treffen. Eine besondere Verbindung von Anfang an besteht, die ersten Sekunden entscheiden, wie ein Gericht, das Urteil, ob eine Verbindung etwas Besonderes ist oder nicht. Hin und wieder sieht man erst auf den zweiten Blick, was das Besondere an unserem Gegenüber ist. Was einen neugierig macht, was im Verborgenen liegt, was wirklich in einem steckt.

Keine Brücken sind zu sehen, die Gewissheit besteht, dass etwas Magisches ist in diesem Augenblick. Ein Dialog entfacht, der nur durch den Seelenblick entsteht. Der Moment, in dem man sich auf intensive Art und Weise berührt, in das Tiefste eines Menschen blickt. In der keine Barrieren wahrzunehmen sind, der Blick füreinander geöffnet ist. Ein Genuss der Leidenschaft, der auf keiner Karte steht. Nicht käuflich ist, nur eine Verbindung, die geschaffen ist für diesen zauberhaften Augenblick.

Falsches Kostüm

Wille ist geeicht auf alle Sinne
Trapez als Akt der Schwingung
Willkür gespickt welch Unterfangen
sehe dein wahres Gesicht
es hilft auch kein Lachen
du trägst ein falsches Antlitz
aufgemalt mit roten Lippen
der Clown, der aus dir spricht.

Bleib nur in deinem Versteck
der Feigling hinter der Maske
einsam und verdeckt
glaube nur fest daran
dass dich keiner sehen wird
hinter deinem Kostüm
bald es sich zeigen wird
wer du wirklich bist
hinter der bunten Fassade.

Habe dein wahres Ich entdeckt
Menschen, die du für dich nutzt
alles ist nur ein Spiel für dich
deine Zeit läuft langsam ab
bis auch dein Vorhang fällt
nur wird dieser Moment
nicht von Applaus gekürt.

Morgenröte

Die Wolken hängen verschleiert tief und in pantonen Farben, ineinander verschlungen. Die Sonne kämpft sich durch das Gebilde, leuchtet strahlend hell. Die Morgenröte ist zu sehen, verheißt ein schönes Wolkenspiel. Auseinander gezupft wie ein großer Wattebausch, liegen sie wild und durcheinander über den ganzen Himmel verteilt. Keine Wolke ist der anderen gleich, alles ist miteinander verbunden. So viele Farben sind dabei zu sehen.

Einem Künstler gleich, der es versteht, mit den Farben umzugehen. Nur hat dieser keinen Namen, ist aber auf der ganzen Welt bekannt. Hat viele Kunstwerke geschaffen hoch am Himmelszelt. Ganz neue Farben, die zur Geltung kommen, überall gerne gesehen sind. Träume werden dadurch geboren, neue geschaffen. In die Herzen der Betrachter gelegt. Als unvergessenen Moment, den sie in sich tragen. An schlechteren Tagen davon zehren, sich ihn mit in die Zukunft ziehen.

Wenn das Zelt am Horizont wieder verdeckt ist, farblos und bedeckt. Graue Schleier den Himmel verbergen. Der Sonne keinen Zutritt gewähren. Ein Leben mit kräftigen Farben von Nöten ist, um in den dunkleren Tagen wieder den Frohsinn zu erfahren. Den man sich gemerkt hat und aufgehoben in der Erinnerung ist. An solchen Tagen, in der die Welt grau und scheinbar ohne Farben existiert.

Das fröhliche Gemüt bei jedem von uns aus der Seele spricht, wenn die warmen Farben verteilt am Himmelszelt sind. Die Fantasie angeregt ist, durch das wertvolle Schauspiel, das einzigartig ist. In diesem Moment, in dem wir in den Himmel blicken, uns selbst darin wieder finden, Sehnsüchte schmieden und unsere Träume zum Leben beginnen.

Fango

Die Fangoplatten um den Körper angelegt, in Tüchern eingedeckt, die Wärme steigt über den ganzen Körper verteilt. Die ersten Schweißperlen bilden sich im Gesicht, wohlig warm, es ist so wunderschön. Alles dient den Körper in Hitze zu hüllen, geschmeidig zu machen für das, was bevorsteht. Die Entspannung macht sich breit, der Stress löst sich, der Alltag geht für eine bestimme Zeit auf die Wartebank.

Alles dreht sich nur noch um einen herum, die Hitze steigt, der heilende Schlamm dringt tief in jede Pore am Körper ein. Die Spannung steigt, der Massage entgegen, die Tücher werden sanft entfernt, die Fangoplatten vom Körper gelöst. Der Körper liegt nun offen und bereit da, gewärmt und anschmiegsam seinem Schicksal entgegen. Der Körper ist auf den Bauch gedreht, heißes Öl tropf langsam am Nacken herab bis hin zu den Backen.

Ein aufregendes Gefühl kann man doch in diesem Moment nichts Konkretes sehen. Spürt es jedoch am ganzen Leib, wie sich das Öl seine Bahnen sucht und sich auf dem ganzen Rücken verteilt. Ein kleiner Augenblick vergeht und Hände lassen sich nieder. Reiben das frische noch warme Öl über den ganzen Rücken. Jede erdenkliche Stelle wird dabei erkundet, berührt. Keine Stelle bleibt durch das Öl unbedeckt. Die Hände gleiten auf und ab, wecken dabei die verspannten Muskeln. Führen die Reisen fort und lösen all die Härte, die im Verborgenen lag. Kreisenden Bewegungen und dazu wird geknetet, die harten Stellen werden gelöst, die neue Freiheit der Muskeln wird neu erlebt. Es fühlt sich gut an, verlangt nach mehr, bis keine Verspannung wahrgenommen wird, zu spüren ist. Berieselt durch meditative Musik im Hintergrund und dem guten Duft, der unverfroren in der Luft liegt und die Sinne fröhlich stimmt.

Wie gut sich das anfühlt, wenn sich alles löst und der Alltag auf der Reservebank ausharrt. Es sich alles um die eigene Person dreht. Die Verspannungen sich lösen und man losgelöst in den Fängen und Händen vertrauensvoll, einer wundervollen Massage hingibt.